Angebote für Kinder, Jugendliche & Familien
Wenn ich keine großen Dinge tun kann, kann ich kleine Dinge großartig tun.
Bei psychischen Auffälligkeiten, Krisen, Veränderungen im Alltag, zur Entlastung
Das Leben von Kindern und Jugendlichen ist – anders als bei den meisten Erwachsenen – reich an Veränderungen, Umbrüchen, Beziehungswechseln, Entdeckungen zur eigenen Persönlichkeit und Identität, Sinnsuche, Wünschen nach Versorgung und Abgrenzung gleichermaßen. Dazu gesellt sich oft enormer Druck durch vielschichtige Anforderungen. Am Ende steht meist die Hoffnung, im turbulenten Alltag zu bestehen, seinen Platz zu finden, in Ordnung zu sein, Freude und Erfolg zu erleben. Lebensentwürfe, Familien und Umstände sind verschieden und manchmal kommt es dann zu Überforderung, Hilflosigkeit, lauten oder stillen Konflikten bei allen Beteiligten. Kommunikation kann dann zur größten Herausforderung werden.
Im Pferd findet sich ein Ansprechpartner, der nicht spricht. In der nonverbalen Begegnung mit dem Pferd kann es daher leichter fallen, Nähe und Kontakt herzustellen, Vertrauen zuzulassen, Klarheit über eigene nonverbale Signale zu erlangen, eine selbstsichere und ausdrucksstarke Körpersprache zu entwickeln.
Das Pferd kann außerdem ein wunderbarer Vermittler zwischen Eltern und Kindern sein, Bindung und gegenseitiges Vertrauen fördern, helfen, zueinander zu finden, Beziehung zu stärken.
Manchmal reicht es auch schon, Wärme im Kontakt zu spüren, sich angenommen zu fühlen oder einfach getragen zu werden.
Therapieziele
- Pferdgestützte begleitende Therapie bei psychischen Störungen*
- Bewältigung von Anpassungsschwierigkeiten im Rahmen von Veränderungen und kritischen Lebensereignissen
- selbstwertschützender Beziehungsaufbau bei traumatischen Erfahrungen
- Selbstwirksamkeit- und Selbstwertstärkung bei Mobbingerfahrungen
- familientherapeutische Fragestellungen im Rahmen von Eltern-Kind-Beziehung und Bindung
- freudbetonte Begleitung und Entlastung vor dem Hintergrund chronischer Erkrankungen in der Familie (z. B. auch für gesunde Angehörige/Geschwister chronisch kranker Familienmitglieder)
* Pferdgestützte Interventionen ersetzen keine im Einzelfall notwendige psychotherapeutische sowie indizierte psychopharmakotherapeutische Behandlung.
Bei Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom – mit/ohne Hyperaktivität (AD(H)S)
Ob gesicherte Diagnose oder beschriebene Auffälligkeit, betroffene Kinder und Jugendliche zeigen gemeinsame Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeit, Konzentration, Merkfähigkeit, Motivation und Anstrengungsbereitschaft, Selbstregulation, Arbeitsorganisation und Planung, manche außerdem bei der Impulskontrolle. Im reizarmen, klar strukturierten therapeutischen Setting mit dem Pferd – ob in der Vorbereitung, beim Putzen, auf dem Übungsparcour – kann an diesen Schwierigkeiten freudvoll gearbeitet und können wichtige Kompetenzen verbessert werden.
Betroffene, die häufig mit dem negativen Feedback ihres pädagogischen und privaten Umfelds konfrontiert sind, profitieren hierbei von ihrem tierischen Übungspartner, der jegliches Verhalten weder kommentiert noch bewertet. Begleitend können Eltern dazu beraten werden.
Therapieziele
- Konzentrationsfähigkeit und resultierend Merkfähigkeit
- Wahrnehmungsleistung, Aufmerksamkeitsfokus und Aufmerksamkeitsspanne
- Handlungsorganisation und Planung
- Impulskontrolle
- intrinsische Motivation durch Selbstwirksamkeitserleben
- Selbstwertstärkung
Bei Autismus-Spektrum-Störung (ASS)
Voraussetzung für die gemeinsame Arbeit ist die entsprechende diagnostische Abklärung. Hierzu bedarf es der pädiatrischen Vorstellung, häufig einer Anbindung an ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) oder eine Autismusambulanz.
ASS sind gekennzeichnet durch ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Defizit vor allem im Bereich der sozialen Interaktion. Damit verbunden finden sich häufig Beeinträchtigungen in Kommunikation und Sprache. Daneben können sich verschiedentlich wiederholte, stereotype Verhaltensweisen und Interessen finden. Menschen mit ASS profitieren während tiergestützter Therapieformen oft von einer forcierten Bereitschaft zur sozialen Kontaktaufnahme und Kommunikation sowie dem Zulassen körperlicher Nähe, erleben Momente der Freude und Spannungsreduktion.
Therapieziele
- Förderung sozialer und allgemein kommunikativer Kompetenzen
- Bahnung, Flexibilisierung und Ausweitung von Interessen
- Förderung der Handlungskompetenzen
- Förderung der Wahrnehmung, Wahrnehmungsverarbeitung und Motorik
- Förderung kognitiver Grundfunktionen als Basis für weiterführende Lernprozesse und für das Verstehen sozialer Zusammenhänge
